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Seekajak


 

Mit dem Kajak zur See – Annäherung an eine Lebensart


 

Aufbruch – Tag 1


 

Am Freitag stehe ich um 6:00 Uhr gut gelaunt mit der Paddeltasche unter dem Arm am Bootshaus in Oppenheim, als auch schon Bruno mit seinem Auto auf den Parkplatz geschossen kommt. Schnieke sehen unsere Seekajaks auf dem Dach aus, die wir am Vorabend aufgeladen haben. Nach einer euphorischen Begrüßung geht die Fahrt nach Neuharlingersiel auch schon los. Wir füllen die 6 Stunden Fahrzeit mit philosophischen Debatten und spekulieren über mögliche Touren, die uns auf der Reise erwarten. Angekommen in Neuharlingersiel ist das Auto schnell geparkt und es treibt Bruno und mich auf den Deich, wo ich mir ein erstes Bild vom Wattenmeer mache. Voraus sehen wir Spiekeroog. Ich stelle fest, dass die Distanzen in Wirklichkeit viel größer sind, als die Seekarten im Maßstab 1:50.000 vermuten lassen. Bei Sonnenschein schlendern wir durch den Hafen und gönnen uns an der Bude der Fischereigenossenschaft ein Fischbrötchen, während wir uns die bunten Fischerboote ansehen und das rege Treiben in den pittoresken Gassen auf uns wirken lassen. Gestärkt und zurück am Parkplatz machen wir uns ans Abladen der Boote und klarieren unsere Ausrüstung für die nächsten Tage. Am Slip bereitet sich gerade eine weitere Gruppe Kanuten auf die Überfahrt vor und mit großer Belustigung stellen wir fest, dass es sich quasi um unsere Nachbarn von der anderen Seite des Rheins handelt. Auf den Booten steht nämlich KC Darmstadt. Nach einem kurzen Gespräch verabschieden wir uns wieder, da man sich ja sowieso später auf dem Zeltplatz sehen wird. Um 13:30 Uhr trudelt auch Michael als Dritter im Bund ein. Über uns zieht sich langsam der Himmel zu und wir machen uns daran, bei der Vorbereitung seiner Ausrüstung und beim Abladen des Bootes zu helfen. Gelegentlich beantworten wir Fragen interessierter Touristen. Die Stimmung ist trotz des Nieselregens, der während Bruno und Michael die Autos auf den Dauerparkplatz fahren einsetzt, ausgezeichnet. Als letzte Stärkung zaubert Bruno noch ein Eis herbei, ehe wir um 15:30 Uhr die Boote am Slip zu Wasser lassen. Als eingefleischter Binnenkanut rege ich mich erstmal über die Plastiktüte auf, die im Hafen treibt, jedoch muss ich beim näheren Hinsehen feststellen, dass es sich um eine Qualle handelt. Wir bilden kurz ein Päckchen und machen ein Selfie, ehe wir die Mündung des Hafens ansteuern. Mit Spiekeroog voraus folgen wir für ca. 1.5 km den Dalben entlang des Fahrwassers, ehe wir Kurs auf die grüne Tonne OB 13 nehmen. Die Tide hatte um 13:12 Uhr ihren Höchststand erreicht, sodass wir in der Fahrrinne mit dem abfließenden Wasser gut vorankommen. Ab OB 13 folgen wir der Schillbalje bis OB 9 und werden von der Fähre überholt. Ein Juchzen entfährt meinen Lippen, als mein Boot von der ersten Welle erfasst wird und ich sehe das breite Grinsen auf den Gesichtern meiner Mitstreiter. Wir passieren das Fahrwasser und ziehen an der Hafeneinfahrt von Spiekeroog vorbei, ehe wir uns nach den beiden Messstationen ausrichten, die vor uns aus dem Meer ragen. Nach wenigen Minuten erblicken wir Steuerbord zwischen den Dünen die Treppe, die zum Zeltplatz führt und daneben die Hessenwand. Am Fuß der Treppe liegen sauber aufgereiht mehrere Seekajaks, die darauf schließen lassen, dass der Zeltplatz hauptsächlich von Kanuten bevölkert wird. Ich beobachte Bruno und Michael beim gekonnten Anlanden und Aussteigen am Strand und bin in der Lage die Leistung halbwegs grazil nachzuahmen. Mit einer Schlinge können wir die schwer beladenen Boote schnell zu dritt zu den anderen Booten bugsieren. Sogleich machen wir uns ans Ausladen. Das Gepäck findet schnell seinen Weg in die ikonischen blauen Taschen eines schwedischen Möbelhauses und wir machen uns schon auf zum Zeltplatz, als wir feststellen müssen, dass uns nicht nur die Boote der Darmstädter bekannt vorkommen. Oben am Zeltplatz treffen wir dann das Ausbilderteam der Salzwasserunion, mit denen wir vor 8 Wochen den RST in Wilhelmshaven bestritten haben. Nach einer herzlichen Begrüßung klarieren wir unser Lager und Michael zaubert eine Flasche Rum hervor, deren Inhalt gleich verkostet wird, während wir die unwirkliche Welt der Dünen auf uns wirken lassen. Fasane streifen umher, beinah gänzlich ohne Scheu, und der Zeltnachbar berichtet uns, dass er einen meiner Trockensäcke bereits einer Möwe entreißen musste. Irritiert prüfe ich den Inhalt und steure prompt eine deutlich ramponierte Tafel Schokolade dem kulinarischen Genuss des Rums bei. Kurzerhand beschließen wir nach einer Dusche, dass wir heute nicht mehr in den Ort gehen und schlagen unsere Bäuche mit mitgebrachten Speisen voll, ehe wir den Abend ausklingen lassen.


 

Ein windiger Tag – Tag 2


 

Der Wind hat über Nacht aufgefrischt und rüttelt an unseren Zelten, während sich am Himmel Sonne und Wolken abwechseln. Hinter der Düne, die uns vom Strand trennt, hört man das Rauschen des Meeres. Wir nehmen gut gelaunt unser Frühstück zu uns und ich muss die ein oder andere Stichelei über mich ergehen lassen, da Bruno und Michael auf ihren Stühlen am Campingtisch thronen und auf mich mit meiner Isomatte herabblicken. Nach dem Frühstück müssen wir ein wenig Zeit totschlagen, da die Rezeption des Zeltplatzes erst um 10 Uhr öffnet. Wir schlendern über den idyllischen Zeltplatz und plaudern mit den anderen Kanuten und erfahren, dass der A3 Kurs der Salzwasserunion bei der Robbenplate ein wenig üben wird. Ein kurzer Abstecher zum gut sortierten Kiosk beschert meinen Mitstreitern ein paar Postkarten und ich gönne mir vier Äpfel, bevor wir uns an der Rezeption anmelden. Danach geht es endlich aufs Wasser. Zuerst paddeln wir Richtung Norden zur Robbenplate, vorbei an den Buhnen am Westende der Insel. Langsam wird die See kabbeliger und wir beschließen das Surfen und Anlanden in der Brandung zu üben. Ich beobachte Bruno und Michael, wie sie gekonnt in den Wellen auf den Strand reiten. Zurücklehnen, Heckruder setzen und wenn das Boot quer getrieben wird in die Welle Kanten und stützen und sich mitreißen lassen. Bongo-Slides nennt Michael das. Zumindest bei der Wellenhöhe habe ich bald den Dreh halbwegs raus und genieße den Surf. Am Strand angekommen heißt es umdrehen und wieder rausfahren. Eine besonders hohe Welle fegt mein Deck leer und ich muss in der Brandung mein Ersatzpaddel klarieren und meine Lenzpumpe aus den Wellen fischen. Bruno und Michael toben sich derweil aus. Plötzlich ist sie da: Die erste Robbe, die uns skeptisch aus den Wellentälern heraus mit ihren Kulleraugen anstarrt, eher sie abtaucht, um mehr Abstand zu gewinnen, nur um wenig später wieder aufzutauchen. Nach anderthalb Stunden in der Brandung quatschen wir kurz mit der Gruppe der Salzwasserunion, ehe wir spontan entscheiden in den Hafen von Spiekeroog zu paddeln. Wir peilen die Messtationen an, die wir bereits am Vortag passiert haben, und folgen dem beprickten Fahrwasser in den Hafen, wo wir uns bei der Suche nach einer geeigneten Aufstiegsstelle etwas chaotisch anstellen. Ein hilfsbereiter Segler weißt uns schlussendlich den Weg und wir finden am Fähranleger eine Imbissbude, wo wir uns eine Stärkung gönnen und mit dem Budenbesitzer flaxen. Über uns zieht sich der Himmel zu und der Wind frischt auf. Als wir wieder in See stechen, setzt ein Platzregen ein und wir ziehen am Prickenweg an einer Kolonne von Segelbooten vorbei, die die Sicherheit des Hafens suchen. Am Ende des Prickenwegs ziehen wir um die Buhne auf Steuerbord, die die Hafeneinfahrt vor den Wogen der Meerenge zwischen Langeoog und Spiekeroog schützen soll. Hier hämmert der Wind richtig auf uns ein und die Wogen heben und senken unsere Boote, während wir der See jeden Meter zum Zeltplatz abringen müssen. Ein euphorisches Gefühl erfasst mich und an den Gesichtern von Bruno und Michael kann ich erkennen, dass es ihnen ähnlich geht. Die begeben sich sogar wieder in die Brandung. Ich sehe, wie Michael parallel von einer schäumenden Welle erfasst wird und der Wind trägt ein fröhliches "Bongo-Slide" herüber, während er gekonnt auf dem Kamm reitet. Kurze Zeit später erreichen wir den Zeltplatz und ich merke, dass die Landung mir diesmal deutlich leichter fällt. Schnell sind wir geduscht und es treibt uns trotz des Nieselregens in den Ort. Der Fußweg ist weit und ich beneide Bruno und Michael, die in ihre gefütterten Dry Robes gehüllt sind, während ich mich mit meiner Windjacke begnüge. Vom Imbissbudenbesitzer haben wir erfahren, dass heute Abend ein Konzert stattfindet, welches Bruno und Michael besuchen wollen. Wie ausgehungerte Wölfe steuern wir die nächstbeste Location zum Essen an - eine Pizzeria. Die Kellnerin mockiert sich auf herzliche Weise über das Auftreten meiner Mitstreiter mit ihren Dry Robes und ich kann mir ein triumphierendes Schmunzeln nicht verkneifen. Wir sitzen auf der überdachten Terrasse und essen vorzügliche Pizzen, die nach den Wracks benannt sind, die um die Insel verteilt liegen. Bruno stellt den treffenden Vergleich an, dass ihn der Ort an ein Legoland erinnert mit seinen autofreien Straßen und der starken Ausrichtung auf den Toursimus. Michael und ich müssen ihm beipflichten. Der Wetterbericht für morgen kündigt stärkeren Wind an, sodass wir skeptisch sind, ob wir morgen paddeln können. Nach dem Essen trennen sich unsere Wege. Meine Mitstreiter gehen zum Konzert, während ich die Nordseite der Insel erkunde. Ich bewundere die karge Dünenlandschaft, und staune über die bunten Blumen, die trotz des heftigen Windes hier im sandigen Boden wachsen. Auf der Aussichtsplattform am Hauptstrand beobachte ich ehrfürchtig die Kolonne von megalomanischen Frachtern, die sich über das Langeooger Fahrwasser ihren Weg auf die offene See bahnt. Danach schlage ich den Weg hinunter zum Strand ein und trete den Rückweg zum Zeltplatz an. 


 

Landgang – Tag 3


 

Sonntag sitzen wir an Land fest und beobachten beim Frühstück die anderen Kanuten, die notgedrungen ihre Boote über die Dünen auf den Zeltplatz schleppen, um den Rückweg zum Festland mit der Fähre anzutreten. Andere machen sich fertig, um mit dem Boot zurück nach Neuharlingersiel zu paddeln. Wir wollen die Insel zu Fuß erkunden und später bei Sir George's Pub einkehren. Bei Ebbe laufen wir am Strand entlang und sind berauscht vom Wind und der salzigen Luft. Sandverwehungen bilden ein atemberaubendes Schauspiel am Boden. Wir sprechen über Gott und die Welt und beobachten fasziniert die Kraft der Nordsee, die sich in Form von schäumenden Brechern auf den Strand entlädt. Am Hauptstrand kehren wir in die Strandhalle ein und gönnen uns eine Tasse Kaffee, bevor wir das Flachland im Zentrum der Insel anpeilen. Ein Schild warnt uns, dass Teile des Wanderweges, der durch das sumpfige Grasland führt, überspült sind und schnell sind meine Schuhe und Socken durchnässt. Kurzerhand ziehen wir alle Schuhe und Socken aus und setzen unseren Weg fort. Wir stellen schnell fest, dass der salzige Schlamm und das harte, windgepeitschte Gras ein besonderes sensorisches Erlebnis für die nackten Füße darstellt, während wir Flora und Fauna bewundern. Auf den Stufen der Hermann-Lietz Schule lassen wir uns zur Rast nieder und schlendern anschließend in den Ort, wo wir uns im Außenbereich des Insel-Cafés niederlassen. Der Kuchen ist vorzüglich und wir kosten zögerlich alle an meiner Tasse Friesentee. Regen setzt ein und wir suchen das weite. Zwischendurch übt Michael noch Linedance in einer weniger besuchten Gasse und wir bewundern seine Tanzschritte. Um 16 Uhr öffnet das Etablissment unserer Wahl und wir lassen uns in den gemütlichen Sesseln nieder und lauschen den Irish Folk Songs im Hintergrund. Der herzliche Kellner trägt zur tollen Atmosphäre bei und die drei schäumenden Gläser Guinness runden das Bild ab. Nach den oppulenten Burgern gönnen Bruno und ich uns noch Scones mit Clotted Cream und Erbeer-Marmelade. Imposant kommt die Speise auf einer Etagere daher und mundet vorzüglich. Langsam überkommt uns die Müdigkeit und beim Zahlen versichern wir dem Kellner, dass wir morgen wiederkommen. Im Regen treten wir den Rückweg zum Zeltplatz an. Am nächsten Tag planen wir die Insel im Uhrzeigersinn zu umrunden und wollen auf Wangerooge essen gehen.


 

Raue See – Tag 4


 

Ich stehe auf einer Sandbank bis zum Brustbein im Wasser und blicke zum Strand, der ein paar hundert Meter von mir entfernt ist. Ich höre hinter mir ein Tosen und werde leicht angehoben, ehe mir die Welle in den Rücken donnert und über mich hinwegrollt. Michael wacht schräg vor mir über mich, während Bruno mein Boot holt, das mir bei der Kenterung entglitten ist. Wir befinden uns auf der Nordseite vor Spiekeroog, ungefähr auf der Mitte der Insel. Die See ist noch vom schlechten Wetter der letzten Tage aufgewühlt. Wir sind heute morgen nach einem schnellen Frühstück zur Umrundung der Insel aufgebrochen. Kurzes Dehnen am Strand und dann ging es los. Jenseits der Robbenplate fuhren wir auf Nordwest-Kurs bei heftiger Brandung, der Leuchtturm von Wangerooge im Westen in Sicht. Unser Blick war aber eher auf die Wellen auf Backbord gerichtet, da man jederzeit mit einem Brechen der Wellen rechnen musste. Noch war ich zuversichtlich, dass im Falle einer Kenterung die Rolle klappen würde, aber ich sollte bald eines Besseren belehrt werden. Bruno und Michael wurden von den Wogen erfasst und ich kam nicht umhin ihre Fertigkeiten im Umgang mit diesen rauen Bedingungen zu bewundern, wenn sie die tosenden Schaumkronen mit einer Paddelstütze begegneten. Fluchend versuchte ich noch mit einem Bogenschlag das Boot in eine Welle zu drehen, die rauschend auf mich zukam, ehe sie mein Boot kenterte. Ich bewahrte die Ruhe unter Wasser, aber ich wurde nur umhergeschleudert, sodass die Rolle fehl ging. Schnell die Lasche meiner Spritzdecke gegriffen und ausgestiegen. Michael war gleich zur Stelle und ich übergab ihm mein Boot und bewegte mich entlang der Deckleine zu der Spitze seinen Bootes. T-Lenzen, Heelhook und schon saß ich wieder im Boot. Die Nordsee sollte aber alles daran legen mir an diesem Tag Demut zu lehren. Kurz sah ich Michael kentern, aber wenige Sekunde später rollte er schon wieder hoch und setzte seinen Weg fort, während Bruno sich im Hintergrund in den Wellen austobte. Bruno kommt mit meinem Boot und wir exerzieren erneut T-Lenzen und Heelhook durch. Wir beschließen zum Strand zu fahren. Meine Mitstreiter geben mir noch ein paar schnelle Tipps und wir gelangen sicher zum Strand. Schnell ein Müsliriegel verputzt und wir laden die Boote auf die Bootswägen auf. Ca. 5 km zerren wir unsere Boote am Strand entlang. Im Gespräch evaluieren wir die durchgeführten Rettungen. Völlig durchgeschwitzt erreichen wir nach einer elenden Plackerei, die sich wie eine Ewigkeit anfühlt, das Ostende der Insel. Die Meerenge zwischen Spiekeroog und Wangerooge ist aufgewühlt und das Kardinalzeichen von Buhne H ragt aus dem kabbeligen Wasser hervor. In der Brandung vor uns ploppen die Köpfe von Robben auf und ein Ausflugsboot kämpft sich durch die Wellen, um möglichst nah am Strand vorbeizuziehen und den Touristen an Bord einen guten Blick auf die Robben zu bieten, die sich südlich von uns in einigen hundert Metern entfernt am Strand tummeln. Wir pausieren noch kurz und starten dann unter den Augen der Touristen etwas ungeschickt vom Strand aus Richtung Wattenmeer. Wir folgen der Alten Harle bis AH2A, ehe wir einen Westkurs einschlagen. Die See auf der Südseite der Insel ist die reinste Badewanne und wir unterbrechen die Reise kurz, um die Kenterrolle zu üben. Wir sind guter Dinge und fantasieren schon vom Besuch im Pub. Wir treffen die Darmstädter und halten für einen kurzen Plausch. Entlang der gelben Fasstonnen passieren wir das Vogelschutzgebiet im Norden und das Robbenschutzgebiet im Süden und halten auf die Hafeneinfahrt von Spiekeroog zu. Auf gewohnter Route gelangen wir zum Strand vorm Zeltplatz. Die heiße Dusche ist eine Wohltat und schon tragen uns unsere Füße in den Ort, wo wir im Pub euphorisch vom Kellner des Vorabends begrüßt werden. Wir verbingen einen weiteren fabelhaften Abend in dem gemütlichen Pub und fallen nach dem Heimweg früh ins Bett.


 

Heimwärts – Tag 5


 

Die Nacht war wenig erholsam. Regen prasselte gegen das Zelt und der Wind zerrte an den Heringen, während hinter der Düne die Wellen auf den Strand donnerten. Wir klarieren unsere Ausrüstung, beladen die Boote und beschließen, dass wir am Kiosk noch einen Kaffee trinken. Wir haben keine Eile, da das Wetter keine Besserung verspricht. Um 11 Uhr sitzen wir noch im Strandkorb ehe wir unsere Trockis anziehen. Eine kleine Delegation der Darmstädter hilft uns die Boote ins Wasser zu lassen und nehmen im Gegenzug mit Freude die Empfehlung entgegen, ins Pub zu gehen im Ort. Die Überfahrt nach Neuharlingersiel bei Windstärke 5 ist im Gegensatz zu den Bedinungen des Vortags ein Kinderspiel. Auf den letzten Kilometern entlang der Dalben, die uns zum Hafen leiten, zieht die Fähre an uns vorbei und Bruno surft noch in der Welle der Fähre. Dann erreichen wie den Slip. Wir schaffen die Boote an Land. Bruno und Michael holen die Autos. Die Ausrüstung ist viel zu schnell klariert und wir steuern mit den salzigen Booten auf dem Dach unser letztes Ziel an. Das Restaurant der Fischereigenossenschaft bietet uns zum Abschluss ein vorzügliches Mahl, ehe wir wehmütig die Heimreise antreten.


 

Lars Nitzki

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