Für den KCO war es ein langer Weg bis zum heutigen Tag.
1971 gründeten 15 junge Paddler den KCO.
Ein Bootshaus gab es damals allerdings nicht. Die Kajaks waren privat untergebracht.
Ein Jahr nach der Gründung wurde uns ein tolles Angebot unterbreitet.
Ein Schiffseigner, der mit seinem Wohnschiff im Oppenheimer Hafen lag, wollte gemeinsam mit uns im Schiffsrumpf ein Bootslager bauen.
Nach einem Jahr intensiver Arbeit hatten wir unser schwimmendes Bootshaus.
Das Glück währte jedoch nicht lang. Nach einem Jahr verlegte der Schiffseigner seinen Ankerplatz an den Neckar.
Zum Glück wurden wir Dank der Hilfe der Stadt Oppenheim nicht obdachlos. Die Stadt überließ uns ihren still gelegten Bauhof, der sich genau hier an dieser Stelle befand.
Schnell war ein provisorisches Bootshaus errichtet.
Von Anfang an war klar, dass dies nur ein Provisorium sein kann.
Es war auch einhellige Meinung, dass wir uns auf den Wander- und Wildwassersport beschränken und nicht in den Rennsport einsteigen wollten.
14 Jahre haben wir eisern gespart und die Gewinne aus unserem Hafenfest auf das Sparbuch überwiesen.
Am 30. Juni 1984 erfolgte die Grundsteinlegung für dieses Bootshaus.
Wir hatten Eigenkapital, bekamen Zuschüsse aus dem sog. „Goldenen Plan“ und hatten vor allem men-power.
40 Arbeitsstunden pro Jahr musste jedes Mitglied leisten. Bei vielen waren es weit mehr. Unser damaliger Vorsitzender Peter Herzog und einige andere erbrachten 300 Stunden. Und einen Beruf hatten sie natürlich auch noch – so ganz nebenbei.
Nach zweijähriger Bauzeit konnte das Bootshaus eingeweiht werden.
Der Verein konnte sich jetzt schnell weiter entwickeln, die Mitgliederzahlen stiegen an und die Bootsliegeplätze wurden knapp.
Wieder half uns die Stadt und verpachtete uns das ehemalige Eichhaus.
Dort wurden vor allem unsere Vereinsboote untergebracht und es entstand das Netzwerk zwischen KCO, den Schulen und dem Jugendhaus.
Die nächste größere Anschaffung waren Bootsanhänger und dafür musste ein Carport gebaut werden. Das benötigte Gelände stellte uns die Stadt zur Verfügung.
Das nächste Bauwerk war dann die Ufertreppe,
die wir ebenfalls in Selbsthilfe gebaut haben. Wie vieles andere war auch dies echte Knochenarbeit, die wir unter fachmännischer Anleitung unseres Mitgliedes Burkhard Lemke ausgeführt haben.
Das schöne am Kanusport ist, dass man ihn auch in fortgeschrittenem Alter noch ausüben kann. Das Problem dabei ist, dass die Senioren ihre Liegeplätze behalten und für neue Kanuten neue Plätze zur Verfügung gestellt werden müssen.
2005 begannen wir mit der Bootshauserweiterung,
die in drei Bauabschnitten abgewickelt wurde.
Wohlwollende Spötter haben gesagt, wir seien nicht nur ein Kanu-Club, sondern auch ein Bauverein. Immerhin musste im Laufe der Jahre die Bausubstanz ständig gepflegt und unterhalten werden. Das alles funktioniert nur, weil jedes aktive Mitglied jährlich 10 Arbeitsstunden für die Vereinsarbeit leisten muss und das sind pro Jahr über 1000 Stunden.
der vor allem aus dem Ehrenamtsprogramm finanziert wurde. Zum Schluss wurden die Toiletten, Umkleideräume, Geschäftszimmer und Fertiggarage errichtet.
All unsere Baumaßnahmen wurden ehrenamtlich von vielen Helfern abgewickelt. Die erste und zweite Generation des KCO hat an sechs bzw. fünf Bauprojekten mitgewirkt und 30 Jahre lang für die Bauunterhaltung gesorgt.
Kosten- und Finanzierungsplan für die Bootshauserweiterung
Gesamtkosten 210.000,- €
Landeszuschuss über Sportbund 38.200,- €
Kreiszuschuss(Sport- und Ehrenamtsförderung)61.000,- €
Stadtzuschuss 5.000,- €
Kanu-Club (Eigenkapital, Eigenleistung, Spenden) 105.800,-- €
Im Jahre 2014 wurde unser neuer Steg in Betrieb genommen. Um dem Kind einen Namen zu geben, tauften wir ihn auf den Namen "Bel Ami Steg". Kosten ca. 30.000,00 €
Der altersschwache Holzcarport musste ersetzt werden.
Die Kosten liegen bei ca 30.000,- €. Vom Kreis erhielten wir einen Zuschuss aus der Ehrenamtsförderung in Höhe von 18.000,- €. Neben unserem finanziellen Anteil haben wir ca. 250 Arbeitsstunden erbracht.
Der Kanusport hat bereits jetzt mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Ganz berträchliche Veränderungen sind bereits in Bezug auf die Gewässer deutlich zu beobachten. Daraus resultiert unmittelbar die Notwendigkeit zu Anpassungen für Menschen an Bootshäuser und an die weitere Infrastruktur.
Durch Beschluß der Mitgliederversammlung vom März 2023 wurde daher auf dem Carport eine Solaranlag installiert und Ende September in Betrieb genommen.
Im Hinblick auf diese gegenwärtigen Veränderungen und die Prognosen ergeben sich weitreichende Folgen für Kanu-Vereine und Kanu-Verbände mit eigenen Bootshäusern, Geländen und weiterer Infrastruktur. Die größte Gefahr für Kanu-Vereine, die ein gewässernahes Vereinsgelände besitzen, ergibt sich aus den finanziellen Folgen durch mögliches Hochwasser.
Es wird daher auch in Zukunft weitere bauliche Veränderungen am Bootshaus notwendig werden.